BILDUNG(S)GESTALTEN / Netzwerk HATWATT in Bochum-Wattenscheid setzte im letzten Projektjahr einen Handlungsschwerpunkt in Fortbildung-und Qualifizierungsinitiativen für Jugendliche, Eltern, Erzieher_innen und pädagogische Fachkräfte (s. Projekt INPP Fortbildung für Multiplikatorinnen „Frühkindliche Reflexe“, Babysitterkurse, Juleica-Schulung). Hierdurch sollten Ideen aus der Projektlaufzeit nochmals auf den Prüfstand gestellt werden und durch eine fachliche und personelle Verbreiterung eine Grundlage für die Nachhaltigkeit der angestoßenen Prozesse gelegt werden.
Neben diesen klassischen Qualifizierungen wurde auch bei der Planung und Durchführung der mehrtägigen Familienbildungsseminare 2014 (s. Projekte Familienbildungsseminare mit Grundschulen und mit Kita-Familien) großer Wert darauf gelegt, den Sinn und die Realisierbarkeit dieser professions-, einrichtungs- und trägerübergreifenden Arbeit klar herauszustellen.
Eine Bereitschaft für neue Ansätze der systemischen Arbeit am Standort Schule, die die Eltern und Kinder gleichermaßen einbezieht, ist im Sozialraum Bochum-Wattenscheid grundsätzlich vorhanden und wird von vielen Beteiligten als zielführend und zukunftsweisend getragen. Das übergeordnete Ziel ist es, die Beziehungspartnerschaft zwischen den Fachkräften und den Familien zu qualifizieren und ein Klima des Vertrauens und der Wertschätzung zum Wohle des Kindes herbei zu führen.
Eins dieser Qualifizierungsangebote sollte sich auf die Integrationsproblematik auffälliger Schüler_innen, bei denen die Sorge besteht, dass sie den Anschluss an ihre Lerngruppe verlieren. Als ein Handlungsansatz im Sinne des familiensystemischen und partnerschaftlichen Ansatzes Familienbildung besteht in einer konkreten Einbeziehung von Eltern in die Unterrichtspraxis. Durch kooperierende Schulsozialarbeiter_innen inspiriert, beschäftigte sich die Standortkoordinatorin daraufhin mit dem Weiterbildungsangebot Familie in Schule (FiSch), das in Schleswig bereits seit Jahren an Grundschulen erfolgreich umgesetzt wird.
[Konzeptskizze: FiSch unterstützt am Schulstandort eine Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Rollenträgern und richtet sich an Kinder und deren Eltern. Einmal pro Woche kommen diese Schüler_innen über einen Zeitraum von ca. 6 -10 Wochen in einer Kleingruppe zusammen, ansonsten verbleiben sie in ihren Stammklassen. Ein(e) Lehrer_in sowie (Schul-) Sozialarbeiter_in oder Sonderpädagog_in bzw. pädagogische Fachkraft aus dem OGS-Bereich bilden ein Tandem, tauschen sich zusammen mit den Eltern und ihren Kindern aus, geben Rückmeldungen und unterstützen die Schüler_innen bei der Umsetzung von Zielen, die in kleinen Schritten erreicht werden sollen. Gemeinsam kann so das Miteinander im Schul- und Familienalltag (z. B. Konzentrationsfähigkeit, Erledigung von (Haus)Aufgaben, soziales Verhalten…) erleichtert und die Kooperation zwischen Schule und Familien befördert werden. ]
Diese Problematik und das Angebot einer diesbezüglichen Qualifizierung wurden auch mit dem Bildungsbüro Bochum ausgetauscht und von dort grundsätzlich zustimmend betrachtet. Im weiteren Dialog wurde daraus ein Plan, der diesen Ansatz mit vereinten Ressourcen auch über den sozialräumlichen Bezug des Wattenscheider Projektes hinaus in die Bochumer Schullandschaft tragen sollte. Allerdings wurde dann durch das Bildungsbüro ein anderes artverwandtes Konzept von Familienklassen präferiert, sodass die angestrebte Zusammenarbeit nicht zum Tragen kam. Die damit verbundene Zeitverzögerung machte auch entgegen der Planungen eine Umsetzung im engeren Zeitrahmen des Projektes BILDUNG(S)GESTALTEN unmöglich.
Für den kleinräumigen Einzugsbereich plant die Standortkoordinatorin weiterhin die Durchführung einer Fachveranstaltung im Herbst 2014 und konnte einen Mitentwickler des Konzeptes FiSch sowie einen Förderschullehrer und Elterncoach als praxiserfahrene Referenten gewinnen. Mit dieser Fachveranstaltung ist das Angebot einer Qualifizierungsmaßnahme zum Elterncoach für 20 Teilnehmer_innen verknüpft, die als Inhouse-Seminar 2015 für interessierte Schulen aus Bochum-Wattenscheid durchgeführt werden könnte.
FiSch bietet sich im Netzwerk HAT WATT natürlich zur Ergänzung durch Familienbildungs- und Jugendhilfeangebote an.
Kooperationspartner
Bildungsbüro Bochum, PEV, Helios-Kliniken/ Baumhaus-Schule Schleswig, gefördert mit Mitteln der Anneliese-Brost Stiftung
Laufzeit
Ab Herbst 2014
Beziehung/ Beziehungsarbeit/ personales Angebot/ Begegnung, Bildung/ Bildungsbegriff/ Lerngelegenheit/ Bildungsgelegenheit/ Bildungsort/ Ganztagsbildung, Fach- und Infoveranstaltung/ Professionalisierung OKJA/ Qualifizierung/ Fachvortrag/ Fortbildung, Qualitätsentwicklung OKJA und FB/ Qualität OKJA und FB, Schule/ Lehrer_innen/ Schulsozialarbeiter_innen/ OGS Mitarbeite_innen/ KiTa/ Erzieher_innen, Vernetzung mit Regionale Bildungsnetzwerke/ Bildungsbüros, Vernetzung mit Schule/ Koop mit Schule