Träger des Gesamtprojektes BILDUNG(S)GESTALTEN ist die Arbeitsgemeinschaft Offene Türen Nordrhein-Westfalen e.V. (AGOT-NRW e.V.). Es handelt sich dabei um den 1971 gegründeten zentralen Zusammenschluss der frei getragenen Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Nordrhein-Westfalen. Die AGOT-NRW e.V. setzt sich zusammen aus dem ABA Fachverband, Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen e.V., der Evangelischen Landesarbeitsgemeinschaft Offene Türen (ELAGOT-NRW), dem Falken Bildungs- und Freizeitwerk NRW e.V. und der Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Offene Kinder- und Jugendarbeit NRW e.V. (LAG Kath. OKJA NRW e.V.). Ihre Aufgabe ist die Interessenvertretung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit auf Landesebene, gegenüber dem zuständigen Jugendministerium, den beiden Landesjugendämtern Rheinland und Westfalen-Lippe sowie den kommunalen Spitzenverbänden.
Verortet war das Projekt an fünf exemplarischen, dezentralen Projektstandorten in NRW. Die übergeordnete Rolle der AGOT-NRW e.V. spiegelt sich auch innerhalb der Architektur von BILDUNG(S)GESTALTEN wider. Einzelne Träger_innen der AGOT-NRW e.V. übernahmen die inhaltliche und organisatorische Verantwortung für die praktische Durchführung des Projektes an den fünf ausgewählten Projektstandorten, der Rahmen dafür wurde auf Ebene der AGOT-NRW e.V. gemeinsam mit den am Projekt beteiligten Trägern der Standorte entwickelt. Um die inhaltlich angestrebte Vielfalt bereits in den Durchführungs- und Steuerungsstrukturen des Projektes anzulegen und das Spektrum der Kompetenzen in den Bereichen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und der Familienbildung möglichst in der ganzen Breite abzubilden, wurden mit einem Träger der Familienbildung und einem Träger-Tandem aus dem ländlichen Raum zwei externe (nicht der AGOT-NRW e.V. angeschlossene) Kooperationspartner für das Projekt gewonnen.
Am Standort Gelsenkirchen-Bismarck fand sich mit dem Fritz-Steinhoff-Haus des Bauverein Falkenjugend e.V. ein erfahrener Träger mit einer über viele Jahre gut vernetzten Einrichtung im Stadtteil. Unterstützt wurde er zudem durch das PädZe e.V. (Pädagogisches Zentrum Bismarck e.V.). Auf der Grundlage der gewachsenen Beziehungen im Sozialraum konnte hier ein Schwerpunkt auf die Entwicklung und Durchführung neuer Angebotskonzepte gelegt werden.
Die Arbeit am Standort Bonn wurde durch ein Träger-Tandem geleitet. Hier kooperierte das seit 35 Jahren etablierte Jugendzentrum „Uns Huus“ der Caritas mit dem Träger „Jugendfarm Bonn e.V.“, der nicht nur fundierte Erfahrungen im Bereich der Offenen Ganztagsschulen mitbringt, sondern auch in der Offenen Arbeit mit seinem Platz, den Angeboten draußen bei Wind und Wetter und den Tieren eine besondere Stellung einnimmt. Die Jugendfarm zählt in Bonn als einziger Träger der Offenen Arbeit mehr Mädchen als Jungen unter ihren Besuchern.
Am Standort Gladbeck brachte das Internationale Mädchenzentrum der eSw (Ev. Schülerinnen- und Schülerarbeit in Westfalen) mit dem Schwerpunkt der geschlechtssensiblen, interkulturellen Arbeit langjährige Erfahrung zu einem wichtigen Themenbereich ein, der für die Frage nach geschlechtsspezifischen Zugängen und Bedarfen hoch relevant ist, in der gegenwärtigen Bildungslandschaftsdebatte jedoch kaum repräsentiert wird.
In Bochum-Wattenscheid kooperierte der Jugendhilfe- und Bildungsträger PEV (Progressiven Eltern und Erzieher_innen Verband) mit der Fröbel-Förderschule und dem Jugendverband „Die Falken“. Neben vielfältigen Netzwerkbezügen stellte der PEV mit seinem Schwerpunkt Familienbildung sicher, dass auch dieser Teil der Kinder- und Jugendhilfe im Projekt angemessene Berücksichtigung fand.
Mit Bad Salzuflen wurde zuletzt ein Standort und mit den Kooperationspartnern AWO Ostwestfalen-Lippe e.V. und Pro Regio e.V. ein Träger-Tandem gefunden, das Kompetenzen und Erfahrungen im ländlich geprägten Raum in das Projekt einbrachte. Da sich auch hier verdichtete soziale Problemlagen finden, ihnen jedoch anders als in städtischen Gebieten keine dichten Vernetzungsstrukturen gegenüber stehen, ist die Offene Kinder- und Jugendarbeit in ländlichen Regionen mit ganz spezifischen Herausforderungen bzw. Bedingungen konfrontiert.
Ein gemeinsames Projekt an fünf Modellstandorten, in Kooperation mit anfänglich 13 unterschiedlichen Träger_innen, mit jeweils unterschiedlichen Interessen und fachlichen Ausrichtungen über drei Jahre partnerschaftlich zu entwickeln und drei Jahre lang gemeinsam durchzuführen war eine besondere und eigene Qualität des Projektes BILDUNG(S)GESTALTEN.