Bildung gestaltet in erster Linie jeder Mensch für sich selbst.
Man wird nicht gebildet, sondern bildet sich selbst. Doch die Orte an denen sich Menschen bilden, können gestaltet und vernetzt werden. Und hier kommen die BILDUNG(S)GESTALTEN ins Spiel.
Kommunale Bildungslandschaften aus Perspektive der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und der Familienbildung zielen darauf ab, die progressiven Potenziale von Bildung so zu entfalten, dass sie als kritisch denkende, selbstbewusste junge Menschen zu einer selbstbestimmten Gestaltung ihres Lebens über Schulerfolg und Arbeitsmarkt hinaus befähigt werden. Die Frage ist, wie Kommunale Bildungslandschaften inhaltlich aufgestellt sein müssen, um diesen Anspruch in die Praxis überführen zu können – und wo eine angemessene Umsetzung an strukturelle Grenzen stößt.
Im Projekt BILDUNG(S)GESTALTEN ging es darum, vom Grundsatz her sicherzustellen, dass der erweiterte Bildungsbegriff nicht nur theoretisch, sondern vor allem in der Praxis über eine systematische Erschließung des Nutzens non-formaler und informeller Bildung für das Schulsystem hinausgeht – oder zu verhindern, dass es nur um die Frage geht, welche Ansätze und Methoden der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und der Familienbildung für die Verbesserung des Schulunterrichtes geeignet sind oder sich so einsetzen lassen, dass die schulische Ausbildung stärker an die Anforderungen der modernen Arbeitswelt angepasst wird. Dass junge Menschen und Familien Zugang zu Bildung in ihrer ganzen Vielfalt erhalten, setzt voraus, dass verschiedene Bildungsverständnisse in ihrer Eigenständigkeit akzeptiert werden und ihr Wert nicht nur an ihrem Nutzen für Schulerfolg bemessen wird. Nur dann können Strukturen für eine Zusammenarbeit bildungsrelevanter Einrichtungen und Akteur_innen entwickelt werden, die einen umfassenden Blick auf das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen eröffnen und sie innerhalb und außerhalb von Institutionen in ihrem Aufwachsen und Lernen unterstützen.
Aus Perspektive der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und der Familienbildung müssen die Bedürfnisse junger Menschen (auch jenseits von formalem Bildungserfolg) den unumstrittenen Referenzpunkt der Gestaltung von Kommunalen Bildungslandschaften bilden. Als größte Expert_innen für ihre eigenen Bedürfnisse sind die jungen Menschen und Familien demnach nicht nur als Adressat_innen, sondern auch als Produzent_innen einzubeziehen. Um sie mit den Ressourcen auszustatten, die für eine angemessene „echte“ Beteiligung nötig sind, sind Kompetenzen im kritischen Umgang mit Beteiligungsansätzen unabdingbar.
Das Projekt BILDUNG(S)GESTALTEN ist mit der Annahme an den Start gegangen, dass die Realisierung von Kommunalen Bildungslandschaften im Sinne des Projektes auf der Arbeit nach den folgenden drei Prinzipien beruht:
- Sozialraumorientierung
- Subjektorientierung
- Partizipation
Das Projekt BILDUNG(S)GESTALTEN soll bei den Menschen ankommen – und zwar aus der Praxis, mit der Praxis und für die Praxis. Daher zielt das Projekt auf die praktische Umsetzung des Anspruches ab, Kinder und Jugendliche durch eine Neuorganisation von Bildung zu einer selbstbestimmten Lebensgestaltung zu befähigen. Zu diesem Zwecke wurde im Projekt BILDUNG(S)GESTALTEN mit drei Ansätzen gearbeitet, die jeweils explizit in den o.g. drei Prinzipien berücksichtigt wurden: