Getragen wurde das Projekt BILDUNG(S)GESTALTEN durch die Rahmenstruktur der AGOT-NRW e.V.. Entsprechend der Entwicklung und dem Selbstverständnis des Projektes wurde die Steuerung gemeinsam durch die eigens dafür eingerichtete Steuerungsgruppe wahrgenommen, in der die AGOT-NRW e.V. und die kooperierenden Träger aus den Standorten vertreten waren. Letztere stellten für die Umsetzung des Projektes jeweils eine Projektkoordinatorin mit einer Vollzeitstelle ein. Für die Koordination der Zusammenarbeit zwischen der zentralen Steuerungsgruppe und den einzelnen Standorten war ein zentraler Projektkoordinator verantwortlich, dem dafür ebenfalls eine volle Stelle zur Verfügung gestellt wurde und dessen Anstellungsträgerschaft auf Ebene der AGOT NRW e.V. verortet war. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt durch den Forschungsverbund der TU Dortmund mit dem Deutschen Jugendinstitut (siehe Abb.).
„Aus der Praxis, mit der Praxis und für die Praxis“
…war ein wichtiger Ansatz des Projektes, der sich auch in der Projektstruktur widergespiegelt hat. Trotz aller Schwerpunktsetzung auf Dezentralität und der Arbeit vor Ort an den Projektstandorten, war es für das Gelingen des Projektes auf Gesamtprojektebene (Land) von hoher Bedeutung und Wertigkeit, von Anfang an, interne Arbeits- und Vernetzungsstrukturen auf Gesamtprojektebene bereitzustellen. Zahlreiche Gremientreffen der AGOT-NRW e.V., der Steuerungsgruppe und des Koordinator_innen-Teams waren nötig, um das Gesamtprojekt organisatorisch und inhaltlich zu gestalten. Diese internen Gremientreffen waren für alle Projektbeteiligten wichtig und wertvoll, da im Laufe des Projektes sich die Qualität dieser Gremienarbeit immer mehr von einer reinen Arbeits- und Vernetzungsstruktur hin zu einer zunehmenden eigenen Qualifizierungsstruktur entwickelt hat.
Meilensteine für die Zusammenführung, Sicherstellung und Präsentation von Zwischenergebnissen waren 3 Projektkonferenzen, die mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen veranstaltet wurden. Die erste Projektkonferenz (2012) wurde intern mit allen Projektbeteiligten veranstaltet, mit dem Ziel relativ zu Beginn des Projektes zu überprüfen, ob der eingeschlagene Weg im Sinne aller Beteiligten ist und welche Korrekturen es bedarf. Die zweite Projektkonferenz (2013) hatte die Präsentation der Arbeit und der Zwischenergebnisse, sowie deren Bündelung auf Gesamtprojektebene in der Fachöffentlichkeit zum Ziel. Die dritte Projektkonferenz (2014) hatte die Inblicknahme der Sichtweisen und Bedarfe von Kindern und Jugendlichen auf das Thema Bildungslandschaften, im Rahmen einer Kinder- und Jugendkonferenz, zum Ziel.
Während die übergeordnete Struktur dem Gesamtverlauf einen Rahmen gab, waren die lokalen Kooperationspartner_innen an den Standorten für die konkrete Umsetzung der Bildungslandschaften vor Ort verantwortlich.
Ein zentrales Moment von BILDUNG(S)GESTALTEN an den Standorten bestand darin, die Bildungslandschaft nicht durch eine übergeordnete Struktur „von oben“ zu steuern, sondern sie gemeinsam mit lokalen Partner_innen „von unten“ zu entwickeln und sich in die bereits vorhandene Bildungslandschaft vor Ort zu integrieren. Wie das genau aussah, stellte sich an allen Standorten verschieden dar und wird in den Standortbeschreibungen dargestellt.
In allen beteiligten Kommunen wurden Standortkoordinator_innen eingestellt und lokale Steuerungsgruppen gebildet, die jeweils individuell besetzt und benannt wurden (z.B. Lenkungs-, Steuerungsgruppen, Beiräte). Die Ausrichtung war überall dieselbe: Es ging darum, das Wissen der lokalen Akteur_innen und multiprofessionellen Expert_innen zum Ausgangspunkt für die praktische, inhaltliche und fachliche Gestaltung der Bildungsangebote vor Ort zu machen. Damit sollte eine erste Basis geschaffen werden, um den fachlichen Diskurs um Bildung und Kommunale Bildungslandschaften aus der Sicht der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und der Familienbildung, aber auch anderer bildungsrelevanter Akteur_innen in der Kommune voranzutreiben. In diesen „Keimzellen“ der neuen, sozialräumlichen Vernetzung trafen die Pädagog_innen aus Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit auf die Schulleiter_in von nebenan, die Kindertagesstätten-Leitung auf die Leiter_in der Musikschule im Quartier oder auch die Stadtteilpolizist_in auf die Bezirksbürgermeister_in …