Das erfolgreiche Format der Familienbildungsseminare mit Kita-Familien in Bochum-Wattenscheid, das zunächst als Sozialraumprojekt unter dem Motto: „Lass uns (gemeinsam) spielen, essen, kuscheln, plaudern…“ begann, konnte über eine Kooperationsvereinbarung zwischen der PEV Familienbildungsstätte und den vier Familienzentren als dauerhaftes Angebot für alle Familien der Tageseinrichtungen aufrecht gehalten werden. In Absprache mit den Kooperationspartnern verständigte man sich darauf, jeweils im Frühjahr und Herbst ein trägerübergreifendes und offenes Angebot für den Sozialraum anzubieten.
Unter dem Motto: „Frühlingszauber: Spaß beim Frühlingserwachen für die ganze Familie“ kamen die teilnehmenden Familien bei gemeinsamen Pflanzaktionen, kreativen Gestaltungsideen mit Naturmaterialien, Parcour-Aufgaben im Naturerlebnispfad und Bewegungsspiele für Drinnen und Draußen im Kinder- und Jugendfreizeithaus Klecks voll auf ihre Kosten. Geschichten um das Oster-Ei und Hühner rundeten das Programm ab.
Ein Schwerpunkt im Elternprogramm wurde über den dialogischen Austausch zum Thema: „Zeit für die Familie / Zeit für mich!“ gesetzt. Dieses Thema wurde von Eltern für eine Austauschrunde gewünscht. Mit dem Gedicht „Lebe“ von Joseph Beuys konnte ein guter Einstieg gefunden werden. An dem hierarchiefreien Austauschgespräch beteiligten sich alle Eltern sehr lebhaft, offen und intensiv. Beim Feedback waren viele erstaunt, dass alle Teilnehmenden kaum Zeit für eigene Bedürfnisse, für die Partnerschaft (wenn vorhanden) haben, da die Bedürfnisse der Kinder – sowohl pragmatisch als auch von der eigenen Wertigkeit als Eltern – immer im Vordergrund stehen. Viele Eltern / Erziehungsberechtigte plagt ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich doch einmal Zeit für sich selber nehmen – vielfach fehlen aber auch Organisationsformen, dies ohne ein schlechtes Gewissen gegenüber den Kindern (Vernachlässigungsgefühl) realisieren zu können. Andere machten deutlich wie wichtig es auch ihnen selbst als Person und Familienmitglied ist, bewusste gemeinsame Zeit mit der Familie verbringen zu können. Tipps und Anregungen wurden ebenfalls lebhaft ausgetauscht, wobei dem familiären sowie dem nachbarlichen Netzwerk eine große Bedeutung beigemessen wurde. Trotz eines grundsätzlichen „Kennens“ z.B. durch den gemeinsamen Besuch einer Einrichtung, sei der wirkliche Kontakt oftmals doch sehr oberflächlich. Der offensichtliche Zusammenhang auch zur Umsetzung eigener Wünsche machte viele Eltern sehr nachdenklich.
Interessant war, dass einige Eltern immer wieder Querverbindungen zu anderen Elementen und Aktionen des Netzwerkes HATWATT herstellten, andere dadurch positiv darauf aufmerksam wurden und sich sehr an einer persönlichen Beteiligung interessiert zeigten.
Von vielen Eltern wurde nach weiteren Angeboten für Familien nachgefragt. Das machte deutlich, dass es im Sozialraum erhebliche Bedarfe nach Gesprächsgelegenheiten (frei und begleitet) für Eltern und konkret auch Familienbildungsseminaren gibt.
Die Feedbackrunden der Kinder auf das Programm am Freitag (mittels Stimmungsbilderkarussell) sowie die Bewertung am Samstag (über ein Punktesystem mit dem Zwerg Herr Fröhlich) verlief sehr erfolgreich und positiv. Die Kinder (auch die Jüngsten) haben sich sehr intensiv mit den angestoßenen Inhalten auseinandergesetzt und ihre Befindlichkeiten und Interessen eindeutig bezeichnen können.
Nach Projektende von BILDUNG(S)GESTALTEN findet das Format Familienbildungsseminar konkret im Oktober 2014 mit dem Titel: „Stress lass nach – Entspannung pur“ eine Fortsetzung. Dabei soll nicht nur die Alltagsbezogenheit und Beteiligung für die teilnehmenden Familien, sondern auch der institutionsübergreifende und multiprofessionelle Charakter der beteiligten Fachkräfte erhalten bleiben.
Kooperationspartner
Familienzentrum AWO Bußmannsweg, Familienzentrum AWO Moltkestraße, Kinder- und Jugendfreizeithaus Klecks, PEV, Standortkoordinatorin, Familienbildung, gefördert mit Mitteln der Anneliese-Brost-Stiftung
Laufzeit
2 –Tagesseminar im März 2014 – to be continued
bedarfsgerecht/ bedarfsorientiert/ adressatenorientiert/ zielgruppenorientiert, Beziehung/ Beziehungsarbeit/ personales Angebot/ Begegnung, Bildung/ Bildungsbegriff/ Lerngelegenheit/ Bildungsgelegenheit/ Bildungsort/ Ganztagsbildung, Familienbildung/ Elternarbeit/ generationsübergreifend, informelles Lernen/ non-formales Lernen/ Lernen, Motivation/ Motivationsarbeit/ Aktivierung, Multiprofessionalität/ multiprofessionelles Team/ Teamentwicklung, Natur/ Naturräume/ Naturerlebnis/ Klima/ Umwelt, Networking/ Dialog/ Austausch/ Kommunikation/ Netzwerk/ Netzwerkarbeit, Qualitätsentwicklung OKJA und FB/ Qualität OKJA und FB, Schulsozialarbeit/ Schule/ OGA/ KiTa,