„Tollpatsch, Träumer, Trotzkopf“ – unter diesem Titel organisierte die Projektkoordinatorin von BILDUN(S)GESTALTEN / Netzwerk HATWATT in Bochum-Wattenscheid im März 2013 einen Fachvortrag mit Christian Peters. Der Referent ist neurophysiologischer Entwicklungsförderer und Leiter eines Institutes für lese-/rechtschreibschwache Kinder und Jugendliche mit den Schwerpunkten Bedeutung des Gleichgewichtes für Motorik, Lernen und Verhalten, frühkindliche Reflexe als Ursache von Entwicklungsverzögerungen und mögliche Fördermaßnahmen. „Tollpatsch, Träumer, Trotzkopf“ fand im Rahmen einer Fortbildungsreihe für Erzieher_innen, Pädagog_innen, Schulsozialarbeiter_innen und pädagogische Fachkräfte aus OGS-Gruppen, interessierte Mitarbeiter_innen des Jugendamtes sowie anderer Bildungs- und Beratungseinrichtungen statt.
Der Vortrag war als ein Impuls gedacht, wie auf zunehmende Beobachtungen und „Befunde“ in der Bildungs- und Erziehungspraxis angemessen und fundiert reagiert werden könne. Immer häufiger sehen sich Eltern, Pädagog_innen, Ärzt_innen und Therapeuten mit Bewegungs-, Lern- und Verhaltensschwierigkeiten von Kindern konfrontiert. Was im Kleinkindalter als nicht altersgemäße Wutanfälle, schnelle und extreme Stimmungsschwankungen, gesteigerte Bewegungsunruhe, Ungeschicklichkeit oder Verzögerungen in der Bewegungs- und Sprachentwicklung begann, setzt sich in den ersten Schuljahren häufig mit sozialen Auffälligkeiten und nachfolgenden Schwierigkeiten beim Erlernen von Lesen, Schreiben oder Rechnen fort. Diese Auffälligkeiten können u.a. Auswirkungen von Restreaktionen frühkindlicher Reflexe sein, die bei regulärer Entwicklung zu Beginn der Schulzeit nicht mehr vorhanden sein sollten.
Zahlreiche Multiplikator_innen waren der Einladung ins AWO CentrumCultur gefolgt und erhielten über den Vortrag eine theoretische Überblick über die neurophysiologische Entwicklung des Menschen sowie über die Zusammenhänge zwischen Resten frühkindlicher Reflexe und Bewegungs-, Lern- und Verhaltensauffälligkeiten. Praktische Hinweise auf die Möglichkeiten, betroffene Kinder frühzeitig beim Lernen zu unterstützen, rundeten den Vortrag ab. Das Interesse nach einer Weiterqualifizierung zur Durchführung eines Übungsprogramms war bei vielen Teilnehmenden geweckt, so dass sich die Standortkoordinatorin für ein umfangreicheres praxisorientiertes Fortbildungsangebot einsetzte, das 2014 über den PEV realisiert werden konnte (s. INPP Fortbildung für Multiplikator_innen „Frühkindliche Reflexe“).
Kooperationspartner
Sozialraumkoordinatorin Bochum-Wattenscheid-Mitte, AWO CentrumCultur, PEV, Standortkoordinatorin, gefördert mit Mitteln der Anneliese-Brost-Stiftung
Laufzeit
Tagesveranstaltung April 2013
Fach- und Infoveranstaltung/ Professionalisierung OKJA/ Qualifizierung/ Fachvortrag/ Fortbildung, informelles Lernen/ non-formales Lernen/ Lernen, Networking/ Dialog/ Austausch/ Kommunikation/ Netzwerk/ Netzwerkarbeit, Problemlösung/ Konfliktlösung/ Konfliktbearbeitung, Schule/ Lehrer_innen/ Schulsozialarbeiter_innen/ OGS Mitarbeite_innen/ KiTa/ Erzieher_innen,