Ausgangspunkt dieses Angebotes für Grundschulkinder in Bochum-Wattenscheid war der strukturelle Wunsch des Kinder- und Jugendfreizeithaus Ludwig-Steil-Haus die Verzahnung mit der in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Glückauf Grundschule zu intensivieren. Dieses im Netzwerk Arbeitskreis Kinder- und Jugendarbeit geäußerte Anliegen wurde von der Standortkoordinatorin dahingehend aufgegriffen, dass über die zuständige Schulsozialarbeiterin ein Kontakt zwischen der OT Einrichtung und der Schule/ OGS hergestellt wurde. Nach Verständigung über die grundsätzliche Bereitschaft wurde unter Beteiligung der Schüler_innen nach bedarfsgerechten Angeboten geforscht, was aber ein sehr breites Interessensspektrum widerspiegelte.
Ab Januar 2013 konnte in einem vom PEV realisierten Rahmen eine Holzwerk-AG zunächst für Jungen angeboten werden, die für zwei kleinere Gruppen regelmäßig wöchentlich durchgeführt wurde. Die AG richtete sich bewusst an eine klassenstufenübergreifende Gruppe. Durch das Angebotssetting nahmen Jungen aus und von außerhalb der Nachmittagsbetreuung teil. Damit wurde angestrebt, ergänzend zu den üblichen schulbedingten Strukturen Kontakte und Freundschaften zu fördern und Kindern die Möglichkeit zu bieten, ihre Freizeit selbstbestimmt miteinander zu verbringen. Durch eine personelle und räumliche Vernetzung mit dem Kinder- und Jugendfreizeithaus konnte den Teilnehmenden auch eine Erweiterung ihres Horizonts und ihrer Aktionsmöglichkeiten eröffnet werden.
Mit diesem anfänglich geschlechtssensibel angelegten-Projekt sollte mit dem ersten Kursdurchlauf bewusst Bedürfnissen und Interessen von Jungen im Alter von 8-10 Jahren entsprochen werden, um so ihre Stärken und Fähigkeiten bei der Realisierung gemeinsam geplanter und umgesetzter „Werkstücke“ mit sozialer Funktion (z.B. Holzspiele) zu befördern.
Nach den Sommerferien 2013 wurde die AG konzeptionell zu einer gemischten Gruppe mit ausgewogenem Jungen-Mädchen Anteil ausgeweitet. Dies Modell wurde auch für 2014 übernommen.
Die AG forderte in beiden Konstellationen die Teilnehmenden zu einem individuell kreativen und gemeinsamen sozialen Prozess heraus, ihre Ideen und die sich entwickelnden handwerklichen Fähigkeiten zu einem Produktentwurf zusammenzuführen, den es dann gestalterisch umzusetzen galt. Durch den Umgang mit den Werkzeugen und das Bearbeiten der verschiedenen Rohstoffe hin zum fertigen Werkstück wurden „on the job“ die Fein- und Grobmotorik, die Konzentrationsfähigkeit, die Ausdauer, das Sozialverhalten, das Selbstbewusstsein und die Kreativität der einzelnen Teilnehmenden gefördert und gestärkt. Die fachliche und pädagogische Unterstützung durch das Team zielte dabei nicht auf die Vermittlung eines gleichen Qualifizierungsniveaus für alle, sondern auf eine individuelle Entwicklung, die sich gleichzeitig als Teil des Ganzen zu einer gemeinsamen Kreation vereinigte. Dabei standen Achtsamkeit und Toleranz, aber auch Spaß und Entspannung im Vordergrund.
Die Grundschüler lernten verschiedene – für die meisten ungewohnte oder sogar unbekannte – Werkzeuge (Hammer, Feile, Schraubenzieher, Schablonier Messer, Zange, Bohrmaschine etc.) kennen und erfuhren in der praktischen Arbeit an ihren Projekten den sachgerechten und sicheren Umgang.
Kooperationspartner
Kinder-und Jugendfreizeithaus Ludwig-Steil-Haus, Glückauf Grundschule, Schulsozialarbeit, OGS, PEV, gefördert durch Mittel der Anneliese-Brost-Stiftung
Laufzeit
Januar 2013 bis Juli 2014
Beziehung/ Beziehungsarbeit/ personales Angebot/ Begegnung, Bildung/ Bildungsbegriff/ Lerngelegenheit/ Bildungsgelegenheit/ Bildungsort/ Ganztagsbildung, Geschlechtssensible Bildungslandschaft/ Gender/ gendersensibel, informelles Lernen/ non-formales Lernen/ Lernen, Musik/ Literatur/ Kunst/ Theater, OKJA/OT/ Jugendzentrum/ (mobile) Jugendarbeit, Vernetzung mit Schule/ Koop mit Schule