Drei Jahre Kommunale Bildungslandschaftspraxis im Projekt BILDUNG(S)GESTALTEN haben gezeigt, dass sich die Weiterentwicklung von Kommunalen Bildungslandschaften aus der Sicht und mit der Expertise der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und Familienbildung bewährt!
Tatsächlich erlaubt die Arbeit nach den Prinzipien von Sozialraumorientierung, Subjektorientierung und Partizipation eine adäquatere Umsetzung der progressiven Potenziale des Bildungslandschaftskonzeptes:
[su_list icon=“icon: check“ icon_color=“#7ebe3e“]
- So wurden Wege zur Einbindung von Freiräumen in Kommunale Bildungslandschaften entwickelt.
- Durch den Einbezug einer geschlechtssensiblen Perspektive wurde die Problematik ungleicher Zugänge zu Bildungs- und Erfahrungsorten offensiv thematisiert.
- Durch die Profilierung des Wertes non-formaler Bildung wurde insgesamt erfolgreich darauf hingewirkt, dass Bildung an den Standorten mehr als Schule ist.
- Auf die Frage, wie non-formale Bildung organisiert sein muss, um junge Menschen zu einer selbstbestimmten Gestaltung ihres Lebens nach ihren eigenen Vorstellungen und Interessen (auch über Schulerfolg und Beschäftigungsfähigkeit hinaus) zu befähigen, gibt das Projekt BILDUNG(S)GESTALTEN ausserdem wichtige Hinweise.
- Gleichzeitig konnte aufgezeigt werden, welche strukturellen Bedingungen politisch verändert werden müssen, soll der steigende Anspruch an Kommunale Bildungslandschaften nicht rhetorisch bleiben, sondern in die Tat umgesetzt werden.
- Der entscheidende Dreh- und Angelpunkt hierfür sind Ressourcen. Das Projekt hat mehr als deutlich gemacht, wie sinnvoll es ist, den lokalen Bildungsakteur_innen im Sozialraum die Möglichkeit zum Austausch über ihre (Bildungs-)Arbeit mit den jungen Menschen sowie für vorhandene Bedarfe eine bestmögliche Förderung zu geben. Die Bereitschaft und fachliche Überzeugung von der Fortsetzung der wertvollen und erfolgreichen Arbeit sind bei allen Beteiligten vorhanden. Jedoch wurde auch mehr als deutlich, dass sie zum Scheitern verurteilt ist, wenn keine Ressourcen für moderierte Vernetzungsaktivitäten, die Durchführung gemeinsamer Projekte mit Schulen und Regionalen Bildungsbüros oder professionsübergreifende Fortbildungen verfügbar sind. Eine auf Kreis- oder Gesamtstadt-Ebene geförderte Umsetzung kann die sozialräumliche Vernetzung „von unten“ nicht ersetzen. Solche Modelle sind zwar ungleich einfacher finanzierbar; die Fachkräfte sind sich jedoch einig darüber, dass sich „echte“ Beteiligung und eine Orientierung an den Bedarfslagen und Bedürfnissen der jungen Menschen vor Ort auf Kreis- oder Gesamtstadtebene nicht realisieren lassen.
[/su_list]
Was es braucht, ist ein klares politisches Bekenntnis und den politischen Willen, die Entwicklung einer sozialräumlichen Vernetzung „von unten“ zu fördern und strukturell umzusetzen!
Daher werden zum Abschluss des Projektes Folgerungen und Forderungen formuliert, die sich aus drei Jahren Projekterfahrungen für eine Umsetzung des Bildungslandschaftskonzeptes gemäß dem progressiven Anspruch ableiten lassen. Sie richten sich an die Praxis und die Fachkräfte vor Ort sowie an die politischen Entscheidungsträger_innen von Kommune und Land.