Der Internationale Mädchentreff in zentraler Lage von Bochum-Wattenscheid-Mitte hielt für Mädchen und junge Frauen verschiedener Nationalitäten bis Mitte Mai 2012 im Rahmen eines Projektes ein attraktives Angebot vor. Dem Sozialraum von Wattenscheid-Mitte war es daher ein Anliegen, weiterhin Angebote für diese Zielgruppe dort zu platzieren und den Gender Ansatz zu verstetigen. BILDUNG(S)GESTALTEN konnte in Absprache mit dem Träger ev. Stiftung Overdyck einen neuen Kooperationspartner mit dem Schwerpunkt Migration und Integration IFAK e.V. (Institut für ausländische Kinder) für die Durchführung eines Tanztheaterprojektes gewinnen. Gemeinsam konzipierte man Inhalte, Planungsabläufe und Finanzierungswege. Ziel des Projektes war primär die Persönlichkeitsstärkung der jungen Mädchen. Während der Proben haben die Mädchen den Raum bekommen, ihr Verhalten sowie ihre „Ich-Identität“ kritisch in der Gruppe zu reflektieren. Unter dem Schwerpunkt „Schule, Mobbing und Tanzen“ bearbeiteten die Mädchen lebensnah eigene Themen. Die Partizipation wurde durch Respekt von Eigeninitiative und Selbstbestimmung der Inhalte gewährleistet. Themen und Titel des Theaterstückes, einzelne Szenen/Dialoge, Musik und Tanzchoreographien wurden durch demokratische Abstimmung entschieden. Die jungen Teilnehmerinnen konnten so in der Gruppe erfahren, wie sie nach außen wirken, welche Konsequenzen ihre Beiträge haben und was gezielt von ihnen erwartet wird. Die Mädchen haben dementsprechend auch eigene Stärken und Schwächen sowie ihre Potenziale diskutieren und modifizieren können. Das Team begleitete dabei motivierend die Gruppenprozesse. So wurden zahlreiche pädagogische Problemlagen erarbeitet und für eine bewusste Selbstwirksamkeit der Mädchen reflektiert. Ressourcenorientierung und Diversity-Ansatz konnten auf der Grundlage unterschiedlicher schulischer Voraussetzungen und unterschiedlicher Alterszugehörigkeiten realisiert werden.
Höhepunkt und Abschluss des Projektes war der gemeinsame Auftritt beim ökumenischen Gemeindefest in Günnigfeld. Der Auftritt vor ca. 40 Personen, darunter auch eigene Freunde und Familienangehörige, war ein voller Erfolg und machte die Mädchen stolz. Ebenfalls positiv war die Aufführung der größtenteils muslimischen Mädchen in der Kirche. Voller Neugier haben sie eine weitere Religion und ihre Glaubensstätte erkundigen und erfragen können. Bei einem abschließenden Treffen im Internationalen Mädchentreff mit Fotobuch- und DVD-Übergabe wurde gemeinsam reflektiert und der Wunsch geäußert, im darauffolgenden Jahr ein weiteres Stück mit dem Thema „Liebe, Freundschaft und Religion“ zu entwickeln und aufzuführen (bo_12).
Kooperationspartner
IFAK e.V., ev. Stiftung Overdyck, Ökumenische Gemeinde Günnigfeld, gefördert aus Mitteln des Landesjugendamtes, PEV
Laufzeit
August – Dezember 2012
Bildung/ Bildungsbegriff/ Lerngelegenheit/ Bildungsgelegenheit/ Bildungsort/ Ganztagsbildung, Geschlechtssensible Bildungslandschaft/ Gender/ gendersensibel, Identität/ Ich-Stärkung/ Identifikation, informelles Lernen/ non-formales Lernen/ Lernen, Kultur/ multikulturelle/ kulturelle Vielfalt, Mitgestaltung/ Mitbestimmung/ Partizipation, Musik/ Literatur/ Kunst/ Theater, Problemlösung/ Konfliktlösung/ Konfliktbearbeitung,