Dieses Angebot verfolgte das Ziel, durch Gestaltung von familienbildnerischen Wochenenden mit Eltern und ihren Grundschulkindern mehrerer Schulen aus Bochum-Wattenscheid interfamiliale Beziehungen als Grundlage für eine neue Perspektiventwicklung, Bildungsaspiration der Eltern, intrinsische Motivationen bei den Kindern sowie sinnvollen Unterstützungsstrategien von Bildungsbiographien zu stützen.(Informationen zum Grundkonzept Familienbildungsurlaub s. „Familienseminar mit Grundschulkindern: Gemeinsam Schönes erleben“)
Der fünftägige Familienbildungsurlaub in Olpe im September 2013 war das zweite Seminar von vier Bildungsurlauben. Im ersten Seminar „Gemeinsam Schönes erleben“ zeigte sich spontane Spielfreude und Präsenz der Kinder auf der Bühne, woraufhin im Austausch mit dem Betreuerteam und den Familien die Idee geboren wurde, einen Bildungsurlaub mit einem Theaterworkshop für alle zu verknüpfen.
Diese Idee wurde mit dem Schwerpunkt „biographisches Improvisationstheater“ realisiert. Das Team bestehend aus einer Integrationsfachlehrerin, einer Schulsozialarbeiterin und weiteren pädagogischen Fachkräften des PEV sowie die Standortkoordinatorin wurde durch Kontakte der Standortkoordinatorin um einen Gordon-Trainer erweitert. Gemeinsam entwickelten sie ein Konzept, um dem Thema und den Bedürfnissen der heterogenen Gruppe bestehend aus 10 Mütter und drei Väter, sowie 10 Jungen und 10 Mädchen auf den verschiedenen Ebene der Grundkonzeption gerecht werden zu können.
Der biografische Ansatz des Improvisationstheaters familyART ist ergebnisorientiert und ermutigt die Teilnehmenden dazu, ihre Emotionen zu einem bestimmten Thema zum Ausdruck zu bringen. Diese Spielform lädt Erwachsene wie Kinder ein, von Tag zu Tag mehr in ihre Rollen und Aufgaben einzutauchen. Wie sich bei der partizipativen Umsetzung zeigte, musste das pädagogische Team Zeitabläufe, Probesequenzen von Eltern und Kindergruppen, gemeinsame Spielphasen etc. wie auch die inhaltliche Gestaltung und Ideenentwicklung (Suche nach den eigenen Themen) der Bereitschaft, Haltung und besonders den Ressourcen und Fähigkeiten der Teilnehmenden anpassen. Dies erforderte einen ständigen offenen Diskurs im Team und mit den Teilnehmer_innen – ohne dabei den Lauf der Dinge zum Stillstand kommen zu lassen. Die meisten Teilnehmenden hatten keine Vorerfahrungen und die multiple Heterogenität der Gruppe stellte an alle eine hohe Anforderung an Empathie. Dies war für alle Beteiligten ein spannender und gleichermaßen aufregender Prozess. Die sehr flexible, offene und professionelle Haltung aller Teamer_innen, der wertschätzende Umgang und die immer wieder aktivierbare Motivation vor allem der Kinder trugen dabei maßgeblich zum erfolgreichen Gelingen bei. Die Gruppe / die Gruppen hat/ haben sich untereinander viel gelobt und dadurch immer wieder selber motiviert. Wichtig war dabei, den Prozess und die Ergebnisse immer wieder als die eigenen, selbstgestaltbaren erfahrbar zu machen, die nicht von äußeren Maßstäben gemessen oder bewertet werden.
Auch die Sing-, Tanz- und Spielelemente beim Einstieg in den Tag oder beim Ausklang sowie die kreativen Phasen des Seminars (Naturbilder, Tonarbeiten) trugen dazu bei, dass im Wechsel von Spaß, Entspannung und Konzentration sukzessiv ein vertrauensvolles Gruppengefühl entstanden ist. Eltern aber auch Kinder, die am ersten Tag noch eher zurückhaltend waren, verloren mit der Zeit ihre Hemmungen und signalisierten immer mehr Freude beim positiven Erleben, das verbindet. Die gemeinsame Aufführung der 5 biografischen Szenen vor einem „Publikum“ bildete den unvergesslichen Höhepunkt dieses Familienbildungsurlaubs.
Allen Teilnehmenden (Familien und Team) wurden im Rahmen eines Workshops im Februar 2014 die Möglichkeit zur Reflexion und Ideenfindung zukünftiger Themen und Inhalte für die Durchführung von Familienbildungsurlaube gegeben (s. Partizipatives Reflexionstreffen „Biographisches Improvisationstheater“)
Kooperationspartner
Gertudis-Grundschule, Glückauf-Grundschule, PEV NW e.V., Projektkoordinatorin, Künstler mit theaterpädagogischem Schwerpunkt, gefördert mit Mitteln der Anneliese-Brost-Stiftung
Laufzeit
5 Tage im September 2013
bedarfsgerecht/ bedarfsorientiert/ adressatenorientiert/ zielgruppenorientiert, Beziehung/ Beziehungsarbeit/ personales Angebot/ Begegnung, Bildung/ Bildungsbegriff/ Lerngelegenheit/ Bildungsgelegenheit/ Bildungsort/ Ganztagsbildung, Fach- und Infoveranstaltung/ Professionalisierung OKJA/ Qualifizierung/ Fachvortrag/ Fortbildung, Familienbildung/ Elternarbeit/ generationsübergreifend, Identität/ Ich-Stärkung/ Identifikation, informelles Lernen/ non-formales Lernen/ Lernen, Motivation/ Motivationsarbeit/ Aktivierung, Multiprofessionalität/ multiprofessionelles Team/ Teamentwicklung, Musik/ Literatur/ Kunst/ Theater, Schule/ Lehrer_innen/ Schulsozialarbeiter_innen/ OGS Mitarbeite_innen/ KiTa/ Erzieher_innen, Vernetzung mit Schule/ Koop mit Schule