Von Beginn an zeigten sich zahlreiche Akteure des Sozialraumes Wattenscheid-Mitte interessiert am Projekt BILDUNG(S)GESTALTEN. Der Schulleiter der Förderschule Lernen (Fröbelschule) sowie die Sozialraumkoordinatorin von Bochum-Wattenscheid traten dabei als wichtige Kooperationspartner*innen und Insider von Bochum-Wattenscheid in Erscheinung und unterstützten maßgeblich die Kontakt- und Vernetzungsaktivitäten der Projektkoordinatorin von BILDUNG(S)GESTALTEN als Schwerpunktthema während der Startphase. Ein primäres Ziel war es, die Arbeitsweisen, Ziele und bisherigen Aktivitäten und Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien der Akteure des Sozialraumes im Sinne einer Netzwerkanalyse zu erfassen sowie Möglichkeiten und Ressourcen für weitere gemeinsame trägerübergreifende Aktivitäten zur Gestaltung einer Bildungslandschaft von unten auszuloten. Die Projektkoordinatorin nutzte einerseits das Gremium der Sozialraumkonferenz Wattenscheid-Mitte, welches regelmäßig stattfand, andererseits bildete sie Arbeitsgruppen für Fachkräfte aus den Bereichen Kindertageseinrichtungen, Schulen und OGS sowie (offene) Kinder- und Jugendarbeit.
Auf einer zweitägigen Projektklausur im Januar 2012 kamen diese und weitere Akteure der Jugendhilfe, Expert_innen stadtweiter Netzwerke sowie Steuerungsgruppenmitglieder und die wissenschaftliche Begleitung zusammen, um den o.g. Fachdiskurs zu intensivieren sowie eigene Projektziele und Schwerpunkte aus Sicht der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und Familienbildung einzubringen. Die Teilnehmenden waren aufgefordert, zu den Statements Bildung ist…, Bildungsorte sind…, Voraussetzung für Bildung sind… einen Einstieg in den fachlichen Austausch zum erweiterten Bildungsbegriff zu finden. Es wurde deutlich, dass es trotz bedarfs- und adressatenorientierter Vorgehensweise zur Platzierung niedrigschwelliger Angebote (beispielsweise in offenen Treffs wie Mini-Ini und Mädchentreff) diese von den sogenannten Zielgruppen nicht immer angenommen werden. Hier braucht es Gehstrukturen bzw. einen Ausbau mobiler und stationärer Beratung, um Eltern aber auch Kinder und Jugendliche zu erreichen, die bislang das Bildungs- und Beratungsangebot noch nicht wahr- oder angenommen haben. Die Zusammenarbeit mit den Eltern als Schlüssel und Voraussetzung zur Bildung der Kinder wurde als wichtiger Baustein genannt. Beispielhaft wurde die erfolgreiche Durchführung von Elternseminaren erwähnt, die auf die Stärken und Fähigkeiten der Eltern aufbauen und lebenspraktische Kompetenzen unterstützen. Der Übergangsbereich Familienhebamme bis zum Eintritt in eine Kindertageseinrichtung wurde als blinder Fleck in der Bildungslandschaft benannt. Dieser Zeitraum kann oftmals mehrere Jahre dauern und lässt die (häufig alleinerziehende und isolierte) Mutter mit der Versorgung und Erziehung des Kindes alleine zurück. Der Übergang Kita und Schule wurde ebenfalls diskutiert, ebenso die oftmals mangelnde Kooperation von (Grund)Schule mit Vereinen und Verbänden der (offenen) Kinder- und Jugendarbeit.
Ein Fachbeitrag zur Sinus-Milieu-Studie von Bochum Wattenscheid-Mitte belebte die Diskussion über Milieucharakteristika, Zielgruppennähe und Adressatenorientierung bei den Teilnehmenden. Der ortskundige Referent der Caritas befürwortete eine aktivierende Befragung in einem Kernbereich von Bochum Wattenscheid-Mitte, die die Menschen motiviert und zur Mitgestaltung einer Bildungslandschaft in Aktion treten lässt. Diese Idee sowie zahlreiche weitere Anregungen nahm die Projektkoordinatorin von Bildungsgestalten am Standort Bochum-Wattenscheid an und begab sich auf Kooperationspartnersuche zur gemeinsamen Konzeptentwicklung und Umsetzung (siehe Projekte am Standort Bochum-Wattenscheid).
Kooperationspartner
Ambulantes Hilfezentrum AHZ, Sozialraumkoordinatorin, Sozialer Dienst des Jugendamts der Stadt Bochum, Erziehungsberatung EBiTa, FBS des PEV NW e.V., FBS der Stadt Bochum, Fröbelschule, Paul-Dohrmann-Schule, Gertrudisschule, Kinderbüro: Begrüßungsteam, Netzwerk Alleinerziehende, SKFM Wattenscheid e.V., IFA e.V., AWO CentrumCultur, Diakonie, Caritas, Jobcenter
Laufzeit
Zweitägige Fachtagung im Januar / Februar 2012
bedarfsgerecht/ bedarfsorientiert/ adressatenorientiert/ zielgruppenorientiert, Beziehung/ Beziehungsarbeit/ personales Angebot/ Begegnung, Bildung/ Bildungsbegriff/ Lerngelegenheit/ Bildungsgelegenheit/ Bildungsort/ Ganztagsbildung, Bildungs- und Beratungsakteure/ Familienbildner, Fach- und Infoveranstaltung/ Professionalisierung OKJA/ Qualifizierung/ Fachvortrag/ Fortbildung, Fachkräfte aus der (Offenen; Mobilen) Jugendarbeit/ Jungendhilfe/ Streetworker, Identität/ Ich-Stärkung/ Identifikation, Mitgestaltung/ Mitbestimmung/ Partizipation, Networking/ Dialog/ Austausch/ Kommunikation/ Netzwerk/ Netzwerkarbeit, Qualitätsentwicklung OKJA und FB/ Qualität OKJA und FB, Schule/ Lehrer_innen/ Schulsozialarbeiter_innen/ OGS Mitarbeite_innen/ KiTa/ Erzieher_innen, Vernetzung mit Regionale Bildungsnetzwerke/ Bildungsbüros, Vernetzung mit Schule/ Koop mit Schule, Werte/ Haltung/ Regeln/ Wertschätzung, Zugang zur Bildungslandschaft/ Zugänge/ Teilhabe