Anlässlich der Interkulturellen Woche führte die Standortkoordinatorin Bochum-Wattenscheid zusammen mit HSME und AWO CentrumCultur 2014 einen dialogischen Austausch zum Thema „Soziale Inklusion leben – kulturelle Vielfalt wertschätzen“ durch.
Über den tonlosen Kurzanimationsfilm „Macropolis“ konnte ein guter Einstieg in das Thema gefunden werden. In der Austauschrunde über eine thematisch gestaltete Mitte waren die Teilnehmer_innen aus 12 verschiedenen Ländern aufgefordert, ein „aufgeräumtes“ Kunstwerk des Schweizer Künstlers Ursus Wehrli auszusuchen, um damit ihre Assoziationen zum Thema mitzuteilen. Beispielsweise erhielten bei der Betrachtung der Details einer zerlegten Partitur von Mozart (bestehend aus einer Reihe von Notenlinien, Noten und Pausenzeichen) diese Bausteine eine wesentliche Bedeutung für die Gesamtkomposition. Etwas wirklich Schönes entfaltet sich erst durch die Gesamtheit aller Teile, durch die Partitur selbst.
Komplementäre Begriffe wie Individualität und Vielfalt, Einzigartigkeit und Gemeinschaft, Anderssein und Normalsein wurden bei der Betrachtung zahlreicher weiterer Kunstwerke im Original und als „aufgeräumtes Kunstobjekt“ gewählt und beschreiben als Metaphern das Spannungsfeld der sozialen Inklusion.
Anschließend tauschte sich der Kreis über die Frage aus: „Was brauchen wir bzw. was bringen wir schon mit für ein Leben in Gemeinschaft, wo alle willkommen sind und niemand ausgegrenzt wird?“
Auch hier wurde deutlich, dass soziale Inklusion eine Herausforderung für alle in der Gemeinschaft ist. Viele berichteten zunächst über eigene Erfahrungen der Ausgrenzung beispielsweise auf Grund der Hautfarbe, der Kleidung (Kopftuch), der Sprache, der äußeren Erscheinung „arm zu sein“ oder auch über die mangelnde Möglichkeit zu zeigen „was in einem steckt“. Fehlende Zeugnisse und Dokumente, Nichtanerkennung von Abschlüssen machten eine uneingeschränkte Teilhabe und Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten oder “freie“ Berufswahl für Migrant_innen oftmals nicht möglich. Bei kritischer Betrachtung und Selbstreflexion wurde den Teilnehmenden auch bewusst, eigene (Vor-)Urteile zu haben, die oftmals mit dem Gefühl der Angst, Unsicherheit oder Unkenntnis verknüpft sind. So würde es schwer, offen auf andere Gruppen (beispielsweise Roma und Sinti) oder auch Einzelpersonen zuzugehen.
Der Austausch im Dialog wurde daher von den Teilnehmenden sehr geschätzt, da er hilft, Wissen gemeinsam herauszufinden, Fragen zu stellen, miteinander zu teilen, neue Möglichkeiten zu erkunden, zuhören und Verständnis und wertvolles Wissen gemeinsam zu entwickeln. Das Thema soziale Inklusion bietet im Zusammenhang mit den Kernfähigkeiten und Prinzipien des Dialoges (wie radikaler Respekt, Augenhöhe und Subjektivität) ein spannendes Handlungsfeld.
Bei Gebäck und Getränken wurde die Möglichkeit genutzt, sich weiter auszutauschen.
In den Räumlichkeiten ausgestellte Karikaturen eines Wattenscheider Künstlers zu Flüchtlings- und Kriegsschauplätzen boten weitere Gesprächs- und Diskussionsanlässe.
Kooperationspartner
HSME, PEV, AWO CentrumCultur, Standortkoordinatorin
Laufzeit
Tagesveranstaltung im September 2014
Bildung/ Bildungsbegriff/ Lerngelegenheit/ Bildungsgelegenheit/ Bildungsort/ Ganztagsbildung, Identität/ Ich-Stärkung/ Identifikation, informelles Lernen/ non-formales Lernen/ Lernen, Kultur/ multikulturelle/ kulturelle Vielfalt, Methode/ Sozialraumerkundung/ Wettbewerb/ Homepage, Networking/ Dialog/ Austausch/ Kommunikation/ Netzwerk/ Netzwerkarbeit, Problemlösung/ Konfliktlösung/ Konfliktbearbeitung, Werte/ Haltung/ Regeln/ Wertschätzung, Zugang zur Bildungslandschaft/ Zugänge/ Teilhabe